Zeitung (2023-2)

Für viele ist die Mannschaftsfahrt der Höhepunkt der Saison. Bei Roter Stern Belgrad hat man sich angesichts von Terminengpässen für einen ungewöhnlichen Zeitpunkt für einen Kurztrip nach Malta entschieden. Drei Wochen vor dem eigentlichen Ende der Spielzeit ging es auf die Insel, man sieht das Leben in Serbien scheinbar von der lockeren Seite. Für Coach Dimitry Utschkov ergab sich in dieser Konstellation die unschlagbare Chance, sich vor der Reise zu drücken, indem er etwas von akribischer Vorbereitung auf die letzten Spiele in den Äther murmelte. Und so vergnügte sich das Team auf Kulturreise im Mittelmeer, während Onkel Dimitry entspannt auf seinem Balkon im achten Stock dösen und den jugendlichen Dealern vor dem Wohnblock bei ihrer Arbeit zusehen konnte. Nachher würde er sich noch ein paar Dosen Bier aufmachen und schauen, ob er nicht einige der lichtscheuen Kandidaten aus sicherer Entfernung treffen kann. Manchmal ist es auf Balkonien doch einfach am Schönsten.

Nahezu reglos lag Roter-Stern-Belgrad-Coach Dimitry Utschkov in einem Luftschacht. Bei der unerträglichen Hitze erschien es ihm eine plausible Idee, sich direkt in die Klimaanlage zu hängen, um direkt an der Quelle der Kühlung zu verweilen. Es war zwar ein bisschen stickig, laut und auch nicht wirklich gemütlich, aber immer noch besser als bei 42°C im Schatten seine Zeit auf dem Trainingsgelände (und damit in der Sonne) zu verbringen. Da half dann kein Lichtschutzfaktor 50 mehr, sondern nur noch eiserne Hitzeprophylakse. Allerdings hätte sich Onkel Dimitry in seinen Luftschaft eine Kiste Helles mitnehmen sollen, denn nach zwei Stunden meldete sich der gemeine Gevatter Durst. Wie gut, dass er sich nahezu so geschmeidig wie einst Bruce Willis durch das Gebäude hangeln konnte, um dann direkt über dem Getränkekeller von Roter Stern anzukommen. Und so endet die Woche mit einem kühlen Happy End, bei dem der russische Übungsleiter seinen Kopf in einen Eimer isotonische Getränke eintauchen konnte.

...drei Tage wach. Die Festspielwochen haben begonnen. Als TK-Monster der Liga hat man sich zum Ziel gesetzt KEINES der verbliebenen Spiele zu verlieren. Das sollte möglich sein. Die Form der Mannschaft ist sehr gut. Fragen Sie doch mal in Bukarest nach. Ärgern, das kommt jedoch auch in Slowenien vor. Denn beim designierten Meister aus Bratislava wäre ein Erfolg mehr als einfach gewesen. Dem Gegner gelang nur ein Tor, sodass das Tor zur Meisterschaft nun sperrangelweit offen steht. Neues Ziel ist demnach Platz zwei, die Vizemeisterschaft. An dieser Stelle gehen die Glückwünsche ins Nachbarland. Die Meisterschaft ist mehr als verdient. Der Rest der Liga sollte sich in den Spielen gegen die grünen Engel warm anziehen. glück auf.

...der da am letzten Spieltag geschossen wurde. So schnell kommt der Fall,nachdem man doch bislang so gut im  Rennen gelegen hatte. Aber die hitze und die stickig Luft haben doch an der Leistung gezogen,und so sieht sich das Team von Trainer Baltic78 plötzlich ziemlich weit von der Spitze entfernt wieder. Nun gilt es,die Nerven zu bewahren und nicht noch weiter abzurutschen. Das wäre sehr unangenehm und spiegelt dann nicht sie bisherigen Leistungen wider.
Also,mit erhobenem Kopf geht es weiter und man muss zittern und bangen. Noch ist nicht alles verloren,noch kann was gehen. Aber dafür muss nun auch gekämpft werden. Nun also gilt es,Tempo und vor allem Punkte zu machen. Vielleicht wird es ja noch.

Der große Slovan hat es tatsächlich geschafft und die Tabellenspitze sehr gut verteidigt. Nun gibt es doch einen sichtlich Vorsprung auf den zweitplatzierten. Man versucht diesen heute natürlich weiter auszubauen und hofft, dass das Team weiter gut zeigen kann, was es alles kann. Gestärkt ind mit Rückenwind geht es direkt in 2 Heimspiele und nur ein Auswärtsspiel. Natürlich wissen wir, dass wir auswärts manchmal kein gutes Glück haben, aber man kann hoffen, dass das Team sich durch zwei Heimsiege weiter pushen kann. Wird es gelingen, auch auswärts einmal zu Hochformen aufzulaufen? Die Nachos stehen bereit und die Spieler laufen sich so langsam warm. Lasset die Spiele beginnen! Und jetzt Anpfiff!

Das Reservekonto ist prall gefüllt. Die Rückrunde hat begonnen. Zwei Siege konnten gefeiert werden. Jetzt will es alle restlichen Spiele zu gewinnen. Damit anfangen will man bereits am nächsten Spieltag. Lieblingsgegner hier ganz klar die Mannschaft aus Bratislava. Was macht Schmid? Im hinspiel war seine Mannschaft bestens vorbereitet, doch nun steht er an der Spitze. Wie lange kann er dem Druck stand halten? Angeblich sind bereits die ganz großen europäischen namen hinter ihm her? Wie geht die Mannschaft damit um? Im Umfeld der Slowaken herrscht Verwirrung pur. Da kommt das Duell mit uns Engeln gerade zur rechten Zeit. Tabellenführung rauben und selbst ganz oben anklopfen, solch bescheidene Ziele hat unser Team. Dafür müssen die ersten neun Punkte her.

Die unerträgliche Hitze des Hochsommers macht sich Mitte Juli wenig überraschend auch auf dem Balkan breit. Bei Temperaturen von über 35°C schwitzen die Kicker von Roter Stern Belgrad unablässig auf dem Trainingsgelände bei Intervallläufen und Gymnastikübungen. Während die Fußballer in der Wärme stöhnten, war von Coach Dimitry Utschkov nichts zu sehen. "Unser Trainer bereitet sich gerade akribisch auf die nächsten Gegner in der Liga vor und beobachtet zudem bereits einige mögliche Neuzugänge für die kommende Saison", so der Pressesprecher von Roter Stern. Ein bisschen seltsam war es allerdings schon, als der Chronist dieser Zeitung nach seiner Rückfahrt in die Innenstadt von Belgrad den Übungsleiter in der bekanntesten Eisdiele der City antraf: "Was gucken Du Presseheini so komisch? Musst Du unbedingt probieren Neuzugänge Wodka-Stracciatella und Whisky-Zitrone. Essen für meine Spieler sogar noch ein Extraportion mit."

Sowohl das Wetter als auch die spielerischen Leistungen von FK Sarajevo haben deutlich nachgelassen. Lag man vor dem letzten zat noch überraschend an der Tabellenspitze, so musste man sich doch zum Ende hin Slovan Bratislava als Hinrundensieger geschlagen geben. Sportliche Glückwünsche gehen raus an a.s. als Trainer. Aber irgendwie war dann doch aus der Mannschaft so kurz vor den Ferien die Luft raus. Anders können sich weder Trainer Baltic78 noch die Fans das erklären, weshalb man am letzten Spieltag nur 2 Punkte aus zwei Remis geholt hat und obendrein  noch eine klare Klatsche auswärts noch dazu.
Nun geht's in die  Rückrunde und man darf gespart sein,wie sich das Team da schlagen wird.

Ziemlich mager ist bekanntlich das Salär von Coach Dimitry Utschkov beim Traditionsverein Roter Stern Belgrad. Bei Unterzeichnung seines Arbeitspapieres hatte der russische Übungsleiter (nach einigen Slibowitz) wohl Euros mit serbischen Dinar verwechselt und gierig frohlockend in nur wenigen Sekunden seine Unterschrift unter den Vertrag gesetzt. Doch statt sagenhaftem Reichtum sollte ein bescheidenes Dasein auf den Bonvivant warten, der sich deshalb am Wochenende auf dem Schrottplatz noch einige Taler dazuverdienen wollte. Man hätte sich allerdings denken können, dass Onkel Dimitry für harte körperliche Arbeit nicht gemacht ist, und so endete das Expiriment nach wenigen Stunden mit einem Abbruch. Aber selbstredend hatte unser Lebemann gleich wieder eine passende Ausrede parat: "Muss mich bisschen schonen für Abend, denn Danuta mir wollen vorstellen gutes Freundin. Jetzt die Onkel müssen nur noch zu Vorbereitung bisschen Sekt von Faber in Champagnerflasche umfüllen, damit machen besseres Eindruck bei die Damen."

...das kann nur unsere Runde werden. Die Mannschaft musste am vergangenen Wochenende erneut einen Rückschlag vor heimischen Fans hinnehmen. Die Mannschaft will endlich das Ruder rumreißen, Heimstärke demonstrieren und den Gegnern einfach Mal zeigen wo der Hammer hängt. Ambitionen nach oben gibt es keine mehr. Keine schwarze Magie und auch keine ungewöhnlichen Manager sollen in der Rückrunde mitmischen. Der Fokus der Mannschaft richtet sich auf einen erfolgreichen Rückrundenstart. Gegen Zagreb und Belgrad müssen dringend Punkte her um den großen Abstand nach vorne zumindest zwischenzeitlich verringern zu können. Derweil strafen die Fans ihre Mannschaft in den Heimspielen mit Abstinenz. Auch die Pokal Ergebnisse sind den Fans ein Dorn im Auge. Der Stuhl des Trainers wackelt munter weiter. Doch wann fällt er?